Inklusion heißt wörtlich übersetzt Zugehörigkeit, also das Gegenteil von Ausgrenzung. Wenn jeder Mensch – mit oder ohne Behinderung – von der Gesellschaft akzeptiert wird und überall dabei sein kann, in der Schule, am Arbeitsplatz, im Wohnviertel und in der Freizeit, dann ist das gelungene Inklusion. Wenn aus dem Nebeneinander ein Miteinander wird, dann leben wir alle in einer inklusiven Gesellschaft.
Inklusion auch in der Taxibeförderung
Multifunktionale, barrierefreie Taxen stellen eine neue Dimension der inklusiven Mobilität und einen wesentlichen Schritt zur Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderungen dar. Diese können so flexibel und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilhaben.
Der Bedarf an barrierefreien Taxifahrzeugen in Berlin
Grundsätzlich wird bei Barrierefreiheit von einem 100prozentigen Ausstattungsbedarf ausgegangen. Die Barrierefreiheit im Taxiverkehr kann als gegeben angesehen werden, wenn in einer, den üblichen Wartezeiten entsprechenden Zeit, ein den Anforderungen entsprechendes Fahrzeug zur Verfügung gestellt werden kann. Die vermittelnden Taxizentralen sind auf der Basis ihrer Hard- und Softwareausstattung in der Lage, das nächst verfügbare Fahrzeug zu ermitteln und es zum Anforderungsort zu schicken. Voraussetzung einer zeitnahen Bereitstellung ist jedoch, dass eine ausreichende Zahl von Fahrzeugen im Stadtraum unterwegs ist. Fachleute sprechen von „Stadtabdeckung“ – Verteilung der Fahrzeuge über die Fläche Berlins.
Aus dem Erfahrungswissen langjähriger Praktiker im Taxigewerbe, wird eine Zahl von 800 Fahrzeugen benannt, die sich im Stadtgebiet verteilt, als Voraussetzung für Wartezeiten von 10 -15 Minuten – in Stadtrandlagen länger. Dieses entspricht 10% der z.Zt. auf mehr als 8.000 Fahrzeuge zu beziffernden Taxiflotte.
Die TU-Berlin, FB Verkehrswesen (Joschka Bischoff u.a.) hat eine Studie zum Thema „Barrierefreie Taxis für Berlin, Bedarfsermittlung und Abschätzung der Flottengröße“, auf der Basis verfügbarer Bewegungsdaten von Taxis durchgeführt. Im Rahmen von Simulationsläufen mit MATSim (Simulationsprogramm) wurde ein Bedarf in mittleren Nachfragezeiten von 250 Fahrzeugen bei einer Wartezeit von unter 15 Minuten ermittelt.
Unter Berücksichtigung von Spitzennachfragezeiten (Feiertage, Extremwetterlagen etc.) ist bezogen auf die zu versorgende Zielgruppe und die Notwendigkeit Diskriminierungen möglichst auszuschließen von einem deutlich über 250 Fahrzeuge liegenden Bedarf auszugehen. Unter Berücksichtigung des gegenwärtigen Freiwilligkeitsprinzips, verbunden mit einer noch erkennbaren Zurückhaltung der Taxiunternehmer gegenüber den neuen Inklusionstaxis, werden die Etablierung von 250 Fahrzeuge im Minimum angestrebt. Die Förderbedingungen sollten jedoch so gestaltet werden, dass eine Erweiterung bis 400 Fahrzeuge möglich ist.