Im Rahmen der 3. öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Infrastruktur und Landesplanung der Landesregierung Brandenburg vertrat das Projekt „InklusionsTaxi-Taxi für Alle“ des Sozialverbandes Deutschland, LV Berlin-Brandenburg e. V. sein Anliegen, einer neuen Dimension der Mobilität von bewegungseingeschränkten Menschen durch barrierefreie Fahrzeuge zum Durchbruch zu verhelfen.
Taxen sind ein öffentlich verfügbares Verkehrssystem zur individuellen Beförderung. Das Taxigewerbe bietet Dienstleistungen, die im sonstigen ÖPNV nicht vorhanden sind, insbesondere einen „Tür zu Tür“ Service. Bislang wurde dieses Verkehrsmittel bei der Beförderung von Menschen, die einen Rollstuhl nutzen, jedoch nicht ausreichend einbezogen.
Mit der breiten Einführung barrierefreier Taxen kann der Weg zu einem inklusiven öffentlichen Verkehr beschritten werden. Neben den spontanen Fahrmöglichkeiten – für in ihrer Gehfähigkeit erheblich eingeschränkte Fahrgäste – könnte das InklusionsTaxi auch zu einem ergänzenden und vernetzenden Verkehrsmittel entwickelt werden, das die vorhandenen Lücken im öffentlichen Verkehrsnetz schließt.
Mit der Bereitstellung einer ausreichenden Anzahl multifunktionaler, barrierefreier Taxen im Land Brandenburg, könnte eine neue Qualität der inklusiven Mobilität und ein wesentlicher Schritt zur Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderungen im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention erreicht werden. Ein barrierefrei ausgestattetes Taxi in Anspruch nehmen zu können bedeutet, im Bereich der Mobilität flexibel und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können.
Die noch nicht ausreichende Unterstützung durch Politik, zuständige Verwaltungsträger, Taxigewerbe und Fahrzeugindustrie einzuwerben ist Anliegen des SoVD-Landesverbandes Berlin-Brandenburg und Aufgabe des von ihm im Interesse der Menschen mit Behinderung ins Leben gerufenen Projektes „InklusionsTaxi – Taxi für Alle“. Das Projekt wird von der Aktion Mensch gefördert.
Die Vorstellung des Projekts im Ausschuss für Infrastruktur und Landesplanung war ein erster wichtiger Schritt in die Brandenburger Politik. Die Ausschussmitglieder und der Minister für Infrastruktur und Landesplanung der Brandenburger Landesregierung interessierten sich parteiübergreifend für die Vorschläge des Projekts „InklusionsTaxi“, um eine Verbesserung der Mobilität von Menschen mit Behinderungen erreichen zu können. Die Rückfragen der Abgeordneten bezogen sich insbesondere auf den Unterstützungsbedarf der Taxiunternehmen, die die Mehrkosten der barrierefreien Ausstattung der Fahrzeuge refinanzieren müssen. Auch sollten Wege gefunden werden, wie nach einer etwaigen Anschubfinanzierung durch die öffentliche Hand eine ausreichend große barrierefreie Taxiflotte erhalten werden kann.